Alzheimer zu bekommen, ist etwas, was viele fürchten, nicht nur, weil die Erinnerung schwindet, sondern auch, weil die Krankheit als nahezu unheilbar gilt. Das Hauptmerkmal der Erkrankung sind eiweißhaltige Ablagerungen – Plaques genannt -, welche sich zwischen den Nervenzellen des Gehirns einlagern. Im Normalfall werden sie zersetzt und eliminiert, bei Alzheimer werden sie hart und lösen sich nicht mehr auf. In diesem Beitrag finden Sie Wissenswertes, wie Sie Ihr Gehirn fit ins hohe Alter bringen, bzw. wie Sie sich oder einen Angehörigen naturheilkundlich unterstützen können, wenn es bereits begonnen hat. Vieles legt man bereits in der Lebensweise und der Ernährung an. So beeinflussen Schlaf, Bewegung, Gedächtnistraining, aber auch Wasser trinken, ausreichend Sonnenlicht und Mineralstoffe in der Nahrung wesentlich die anhaltenden Fähigkeiten des Gehirns. Überdies kann ein Übermaß an Medikamenten Symptome von Alzheimer hervorrufen und Aluminium in Nahrung und Kosmetik mitverantwortlich sein für die Entstehung dieser Erkrankung.
Natürlich profitiert man von all dem nicht nur in Hinblick darauf, potenziell Alzheimer zu vermeiden, sondern stärkt mit Brain Food bereits jetzt das Gedächtnis für Schule, Job und Lernen.
Was das Gedächtnis fit hält
Genügend Schlaf
Genügend Schlaf ist gut für das Gedächtnis. Schon allein vor Prüfungen macht es mehr Sinn ausgeschlafen anzutreten, um das Erlernte besser verfügbar zu haben, als die Nacht davor noch durchzupauken. Aber auch langfristig gesehen, wirkt sich latenter Schlafmangel negativ auf die Gedächtnisleistung aus, so konnte z.B. in Studien nachgewiesen werden, dass Menschen mit zu wenig Schlaf über einen langen Zeitraum, anfälliger seien, Alzheimer zu bekommen, als Menschen mit den üblichen 7 bis 8 Stunden. Überdies können Sie auch Pflanzen wie Hopfen, Melisse und Lavendel, enthalten in unserem Betthopferl, unterstützen gut ein- und durchzuschlafen.
Hirntraining: wer nicht rastet, rostet auch nicht
Jeder Muskel, den wir nicht nützen, verkümmert. Abgesehen davon, dass Menschen, die sich auch in fortgeschrittenem Alter für Neues interessieren geistig jung bleiben, trainiert es eben auch das Gehirn. Besonders geeignet, um geistig fit zu bleiben ist z.B. Tanzen, eine Sprache lernen, ein Musikinstrument spielen, Schach oder Karten spielen, Lesen, Scrabble, Puzzle Spiele, etwas Neues lernen…
Warum Bewegung so wichtig ist für das Gehirn
Tanzen ist in mehrerlei Hinsicht gut gegen Alzheimer: die notwendige Koordination und das Merken von Bewegungsabfolgen trainiert die kleinen grauen Zellen, aber Bewegung generell zählt zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, um das Gedächtnis fit zu halten. Untersuchungen weisen deutlich daraufhin, dass Sport und moderate Bewegung nicht nur den Körper, sondern auch das Gedächtnis trainieren und Fehlfunktionen und Störungen des Gehirns im Alter reduzieren können. Im Idealfall bewegt man sich etwa 3-5 Stunden pro Woche. Spazierengehen, Radfahren, Tanzen, Yoga, Tai Chi, Gymnastik, Laufen, Berg gehen… Wer das noch mit einem Aufenthalt an der Sonne und frischer Luft kombiniert, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, da auch genügend Vitamin D einen wesentlichen positiven Einfluss auf Gedächtnis, Demenz und Alzheimer ausübt. Fit im Job: Allein schon, um den Tag geistig frisch und mit guter Konzentration und Merkfähigkeit zu beginnen, ist morgendliche Bewegung ein heißer Tipp!
Rosenwurz, Weihrauch und Ginseng
Natürlich wurden seit alters her Pflanzen erforscht, die das Gedächtnis stärken können. Bereits Avicenna, der große Arzt des Orients (ca. 1000 n. Chr.), entdeckte Weihrauch als großen Gedächtnisstärker. Ein persischer Arzt der Neuzeit wollte sicher gehen und überprüfte diese These in einer großangelegten Studie. In dieser konnte festgestellt werden, dass Weihrauch in Form von Tinkturen oder Kapseln nachweislich das Gedächtnis, die Merkfähigkeit und das Erinnerungsvermögen stärkt. Rosenwurz und Ginseng gelten ebenfalls als stärkend für das Gehirn und die Gedächtnisleistung. In China ist Ginseng ständiger Begleiter älterer Menschen, um gesund alt zu werden und lange zu leben. Rosenwurz war bereits den Wikingern bekann und fördert neben der Lebenskraft, Ausdauer und Reaktionsgeschwindigkeit auch das Gedähtnis und die Merkfähigkeit, das konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen werden.
Brainfoods – Lebensmittel, die das Gedächtnis stärken
Zink
Eines der wichtigsten Brainfoods ist Zink. Es ist beteiligt an der Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und zuständig dafür, dass der Körper Signale und Reflexe des Gehirns richtig verarbeitet. Neben vielen anderen wertvollen Eigenschaften für den Körper, ist Zink besonders wesentlich für die Produktion von Fettsäuren im Gehirn und der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. Ein Mangel an letzteren wird ebenfalls für sich verschlechternde Gedächtnisleistung und Konzentrationsprobleme verantwortlich gemacht.
Lebensmittel für das Gehirn mit besonders viel Zink:
- Hafer (-flocken)
- Weizenkleie
- Meeresfrüchte (Austern im besonderen)
- Fisch
- Kakao
- Mandeln
- Walnüsse
- Paranüsse
- Cashewkerne
- Kürbiskerne
- Erdnüsse
- Sonnblumenkerne
- Eier
- Käse (z.B. Gouda)
- Innereien (Leber)
Bei einer ausgewogenen, gesunden und vitalstoffreichen Ernährung wird der Tagesbedarf an Zink gut gedeckt.
Apropos Dopamin:
Laut dem Hirnforscher Gerald Hüther ist Begeisterung “Dünger fürs Gehirn”. Begeisterung motiviert uns, uns mit etwas Bestimmtem zu beschäftigen, dort weiter zu machen, wo uns bereits etwas gelungen ist, sprich dranzubleiben. Deshalb sollten Sie all diese Empfehlungen mit der Begeisterung kombinieren: welche “Hirngymnastik” interessiert Sie ohnehin? Welche Bewegungsform erfüllt Sie mit Freude? Welche Lebensmittel auf der Brainfoodliste essen Sie mit Begeisterung? Dieses Motivationssystem spricht auf einen ganz bestimmten Botenstoff besonders an: den Neurotransmitter Dopamin!
(aus “Wie Träume wahr werden – das Geheimnis der Potentialentfaltung” von Gerald Hüther)
Hier ein Rezept für Gripskekse mit vielen zinkhaltigen Lebensmitteln:
Rezept für vegane Gripskekse mit Nüssen
Zutaten für ca. 30 Kekse:
- 75 g weiche Sonnenblumenmargarine (oder nicht-vegan Butter)
- 75 g Zucker (z.B. natürlichen Melasse Zucker von Nuhrovia)
- 1 Pkg. Vanillezucker
- 1 TL Orangenschale (gerieben)
- 25 g gemahlene Mandeln oder Walnüsse (oder mischen)
- 25 g gehackte Mandeln, Cashewnüsse oder Walnüsse
- 50 g Haferflocken
- 1/2 TL Backpulver
- 1 TL Cashew- oder Mandelmilch
Pflanzenmargarine/Butter, Zucker, Vanillezucker und geriebene Orangenschale mit dem Handmixer in einer Schüssel verrühren, bis es schäumt. Dann die restlichen Zutaten beimengen und zu einem Teig rühren. Auf das mit Backpapier belegte Backblech je 1 TL Teig zu einem Häufchen auflegen – genügend Abstand einplanen, die Kekse gehen etwas auf. Bei ca. 180 Grad etwa 15 min. backen (je nachdem, wie dunkel man sie mag). Falls möglich Umluft einstellen und das Backrohr vorher vorheizen.
Kurkuma
Das in dem Gewürz Kurkuma enthaltene Curcumin soll laut einer Studie der Universität Los Angeles nicht nur Leberschützend wirken, sondern auch die Bildung von Plaque im Gehirn verhindern. In Indien ist Kurkuma in fast jedem Gericht, u.a. weil es einer der Hauptbestandteile von Currymischungen ist. Überdies kommt Alzheimer in Indien sehr wenig vor, weswegen man hier schon länger einen Zusammenhang vermutet. Kurkuma schmeckt hervorragend in Reis-, Linsen- und Gemüsegerichten. Am einfachsten ist es, einen Tee oder einen Drink mit einer Pflanzenmilch zuzubereiten. Einfach einen halben Teelöffel des Pulvers in einer Tasse mit heißem Wasser übergießen, einen Hauch schwarzen Pfeffer und ein paar Tropfen Pflanzenmilch wie Hafer-, Mandel-, oder Sojamilch zur besseren Bioverfügbarkeit beimengen und genießen. Rühren Sie immer wieder um, damit sich das Pulver nicht absetzt. Kurkuma – Pflanzenmilchdrink: Sie nehmen dasselbe Rezept nur verwenden Sie statt dem Wasser Hafer- oder Mandelmilch – ev. noch nach Geschmack süßen!
Folsäure
Folsäure ist eines der B-Vitamine und soll das Gehirn vor Schäden durch Alzheimer schützen können, so eine Studie des National Institute of Aging. Sie soll die körpereigene Reparatur von Schäden der DNA unterstützen. Folsäure ist reichlich enthalten in Zitrusfrüchten, Weizenkleie und -keimen, sowie in grünem Blattgemüse.
Olivenöl
In den Mittelmeerländern ist Alzheimer weit nicht so verbreitet, wie bei uns. Ein Lebensmittel, das dort in großen Mengen unter die Leute kommt ist bekanntlich Olivenöl. Nun hat man darin einen Stoff entdeckt, der Alzheimer vorbeugen soll: Oleocanthal. Im Fachmagazin der American Chemical Society bestätigen Forscher, dass dieser Stoff die Zersetzung der Plaques fördere und sie aus dem Gehirn “herausschleuse” und somit davon auszugehen sei, dass mit viel gutem Olivenöl in der Nahrung das Risiko an Alzheimer oder ähnlichen Leiden wie neurodegenerativer Demenz, verringert werden könne. Achten Sie bei Olivenöl auf gute Qualität.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind dafür bekannt, entzündliche Prozesse zu hemmen, wie sie auch bei Alzheimer im Gehirn auftreten. Walnüsse, Leinöl, Hanföl, Lachs, Leinsamen oder Hanfsaat sind geeignete Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung!
Mehr zu Brainfoods, dem richtigen Salz und gutem Wasser, ebenfalls wesentlich für das Gehirn, finden Sie im Blogartikel Brainfoods & Tipps fürs Gedächtnis.
Aluminium meiden!
Aluminium in Ernährung, Trinkwasser und Kosmetik gilt als möglicher Mitverursacher wenn nicht gar Auslöser für Alzheimer. Laut einem kalifornischen Arzt und Ernährungsexperten befände sich im Kern der verhärteten Plaques, die sich bei Alzheimer im Gehirn nicht mehr zersetzen, Aluminium. Er vermutet, dass der Körper sich auf diese Weise vor dem giftigen Leichtmetall schützt. Leider auf eigene Kosten. Aluminium nimmt man zu sich, wenn man Lebensmittel in Alufolie verpackt und dann verzehrt, besonders viel Aluminium landet in der Nahrung, wenn man die Nahrung in der Alufolie erhitzt. Weitere “Aluminiumquellen” sind Kochgeschirr aus Alu (besonders in Entwicklungsländern) oder mit Aluminium beschichtete Pfannen, Aluminiumhaltiges Trinkwasser, Dosengetränke (!) und Konserven. Aluminium befindet sich aber auch in Kosmetika, bekannt in Deos, aber auch in Sonnencremes, Make-up oder Hautcremen. Es empfiehlt sich, zu ausgewiesener und hochwertiger Naturkosmetik zu greifen.
Text: Noemi Zwettler
Bild: Pixabay