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Holunder als Heilpflanze: nährt, schützt & reinigt

Holunderbeeren - schützt und reinigt.

Der Holunder gilt als eine DER Pflanzen unseres Kulturkreises. Er gehört neben dem Wacholder zu den heiligen Bäumen und Schutzpflanzen. Man solle den Hut vor ihm ziehen, heißt es und ihn zu schneiden bedeute, gute Hausgeister zu vertreiben, die darin wohnen, und das Haus und die Bewohner beschützen.

Man kann alle Pflanzenteile nützen. Die Blüten, die Beeren, die Rinde und sogar die Blätter. Meist verwendet man nur die Blüten und Beeren. Er ist ein schönes Beispiel für “Küche als Apotheke”: Der bekannt erfrischende Holunderblütensaft oder in Bierteig herausgebackene Holunderblüten und aus den Beeren Hollerröster, der in Österreich z.B. zu Kaiserschmarrn serviert wird, Marmelade oder Gelee bis hin zu köstlichem Hollerbeerenlikör oder Wein sind vielen geläufig. Holunderbeeren lassen sich gut mit anderen Früchten wie z.B. Zwetschgen, Brombeeren, Äpfeln oder Birnen mischen. Auch Gewürze wie Zimt, Vanille oder Nelken passen gut zu den dunklen Beeren. (Rezept siehe unten.)

Zu Heilzwecken verwendet man Tee aus getrockneten Holunderblüten und Saft oder Tee aus den getrockneten Beeren. Sie enthalten den Farbstoff Anthocyan, ein sehr starkes Antioxidans. Antioxidantien schützen den Körper vor freien Radikalen und stärken so die Abwehrkraft.

Hinweis: Frische Hollerbeeren sind leicht giftig. Man sollte sie nicht roh verzehren. 1-3 der getrockneten Beeren kann man bedenkenlos kauen oder etwas zermörsert mit kochendem Wasser übergießen und als Tee trinken.

Auch Rinde und Wurzel werden medizinisch verwendet. Ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und schmerzstillend.

 

Heilwirkungen des Holunders

Holunder wird häufig zur Behandlung von Erkältungen und Atemwegsinfektionen eingesetzt, da er schweißfördernd und harntreibend wirkt. Sowohl Holunderblüten als auch -beeren stärken das Immunsystem und haben eine entgiftende Wirkung, die bei der Ausscheidung von Toxinen hilft. Zusätzlich hat Holunder eine beruhigende und entspannende Wirkung, was seinen Gebrauch als ergänzende Behandlung bei Angststörungen und Depressionen begründet. Vor allem wird dazu Tee aus den Blüten verwendet. Zudem ist bekannt, dass Holunder das Herz stärkt.

 

Holunder wirkt:
  • schweißtreibend
  • fiebersenkend
  • schleimlösend
  • antibakteriell
  • auswurffördernd
  • harntreibend
  • beruhigend
  • entspannend
  • blutreinigend
  • entgiftend
  • kräftigend
  • entzündungshemmend
  • herzstärkend

Er kann u.a. eingesetzt werden bei:
  • Bronchitis, Erkältung, Fieber, Husten, Nebenhöhlenentzündung
  • Gicht, Rheuma
  • Nervosität, Ängste
  • Schlafprobleme
  • Bluthochdruck

Vor allem die Holunderbeeren und -blüten werden hier verwendet.

Vitamine und Mineralstoffe in Holunderbeeren

Die Beeren enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin A, viele B-Vitamine, Eisen und Kalium. 
Im Winter oder in Grippezeiten ist er ein wertvolles Lebensmittel.

Holunderbeeren beinhalten:
  • die Vitamine: A, D, E, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12 und C
    * die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Chlorid und Schwefel.
  • die Spurenelemente Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Jodid und Fluorid
  • Ballaststoffe und Aminosäuren

Frau Holle und der Holler – Geschichte und Geschichten zum Holunder

Früher hängte  man die Mullbinden von Wunden über einen Hollerbusch in dem Wissen, dass der Holunder alles Schlechte herauszieht. Frau Holle, die weise Frau in der Anderswelt, reinigte das Übel und ließ es zu weißem Schnee transformiert wieder auf die Erde rieseln. (Storl)

Man war überzeugt, dass er negative Einflüsse fern halten und Negatives von Haus und Hof anziehen und in die Erde ableiten könne. Man brachte ihm Opfer in der Hoffnung, dass er Menschen von Krankheiten befreie.

Er galt und gilt als Schutzstrauch gegen böse Geister. Im alten England trugen Bestatter Holunderholz bei sich, um sich zu schützen. In manchen Ländern ist es Brauch, ihn auf Friedhöfen zu pflanzen.

Interessant: Schon Hippokrates (ca. 460-370 v. Chr.), der berühmteste Arzt der Antike, nannte den Holunder einen “Medizinschrank”. Er empfahl ihn gegen Wassersucht, Verstopfung und Frauenkrankheiten.

Holunder für die Psyche – für Dienstleister, Therapeuten, Seelsorger …

Holunder unterstützt nicht nur physisch, sondern auch im übertragenen Sinne das Immunsystem und besitzt reinigende Eigenschaften. Diese Pflanze ist besonders nützlich für Personen, die beruflich oft die Sorgen anderer aufnehmen, wie Therapeuten, Ärzte, Priester, aber auch für Dienstleister wie Friseure, Anwälte und generell für Menschen, die häufig als Ansprechpartner für Probleme dienen.

Für manche dieser Personen kann das Tragen fremder Sorgen belastend sein und Schwierigkeiten bereiten, diese wieder loszulassen. Dies kann sich manchmal auch in einer unerwünschten Gewichtszunahme manifestieren, möglicherweise als eine Art symbolischer Schutzmechanismus.

Holunder als Blütenessenz reinigt und klärt Körper und Geist, stärkt das Unterscheidungsvermögen und schützt.
Der Holunder schafft eine gute Verbindung zu dem Unbewussten, zu  dem, was der andere nicht benennen kann. 
Gerade Menschen, die mit anderen Menschen arbeiten sind oft Schatzgräber. 
Ein gutes Einfühlungsvermögen und  Intuition sind dabei hilfreich und der Holunder unterstützt dabei.

Rezept Holunderbeeren Likör

Zutaten:

Zubereitung: Holunderbeeren ernten, abrebeln, die unreifen Beeren aussortieren, alles waschen und anschließend gut abtropfen lassen. In einem Topf mit sehr wenig Wasser ca. 15 min. auf kleiner Flamme köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren. Abkühlen lassen.
Die Vanilleschote aufschneiden und gemeinsam mit Zimt, Zucker und den abgekühlten Beeren in einen hohen Topf füllen, den Korn dazugeben und gut umrühren.

Den Likör durch ein Tuch filtern, in sterile Flaschen füllen, dunkel stellen und 8 Wochen ziehen lassen, einmal wöchentlich die Flasche schütteln.

Hinweis: Holunderbeeren können beim Kochen stark schäumen – am Besten einen hohen Topf verwenden.