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Pater Zlatko erzählt

Kind im Schnee

Jedes Jahr vor Weihnachten bitten wir Pater Zlatko, dessen Arbeit wir unterstützen, uns eine Weihnachtsgeschichte zu schicken. Letztes Mal war es eine Geschichte aus seiner  Kindheit, über ein  Erlebnis, als er etwa 5 Jahre alt war.

Dieses Jahr sind durch Ihre Überzahlungen 550,- Euro bei uns eingegangen. Wir haben auf 1100,- Euro aufgestockt und vor Weihnachten übergeben. Herzlichen Dank dafür!

Kinderherzen

An diesem Morgen war es neblig. Der Frost fiel über Nacht. Es war Herbst.
Er hatte die ganze Nacht unruhig geschlafen und wachte früh auf. Oma lag noch im Bett und betete ihr Morgengebet. Er stand auf, suchte nach seinen dicken Socken, nach den Gummistiefeln und seinem warmen Mantel. Doch zu seiner Überraschung war nichts an seinem Platz, dabei hatte er doch alles am Abend vorbereitet…

Also zog er seine Sommerpantoffeln und das Sommerhemd an, rannte auf den Hof hinaus und klopfte an ihre Tür, wie jeden Morgen. Doch heute war niemand da. Er klopfte stärker, fing sogar an, mit den Fäusten gegen die Tür zu hämmern – es kam keine Antwort. Er schaute um die Ecke des Hauses, aber auch hier kein Zeichen von Leben. Seine Cousine hatte ihn doch jeden Morgen schon durchs Fenster begrüßt! Er packte den Türknauf und versuchte die Tür zu öffnen – es ging nicht. Sie war geschlossen. Er wusste nicht, wie lange er vor der Tür stand. Als er spürte, dass seine Zehen und Arme froren, stand er auf und ging langsam zurück nach Hause, wobei er sich unablässig fragte: “Wer hat sie mir gestohlen?”

An diesem Morgen warteten sowohl seine Großmutter, als auch seine Mutter schon auf der Treppe auf seine Rückkehr. Sie sahen ihn mitfühlend an und konnten selbst die Tränen nicht verbergen. Sie drückten ihn mal an den einen Rock, mal an den anderen und küßten ihn. “Sie sind heute Nacht gegangen. Alle. Weine nicht.”

„Doch! Ich weine, weil sie weg ist. Sie haben sie mitgenommen… und ich muss hierbleiben. Warum habt ihr mich nicht auch mitgeschickt? Ich will nicht mehr spielen. Ich bin krank, da“, – er deutete auf sein Herz, „da tut es sehr weh.“
Sie erklärten ihm, dass der Onkel mit seiner Familie nach Frankreich geflohen war. Die Familie war so arm und der Vater bekam keine Arbeit. Er mußte für sie sorgen, versuchte die Mutter ihm begreiflich zu machen.

Eine Zeit später kam eine Postkarte aus Nizza. Kurz darauf ein Brief mit Bildern, darunter eines von seiner Cousine in seinem Mantel und seinen Gummistiefeln an den Füßen. Sein Mutter gestand, dass sie ihnen seine Sachen mitgegeben habe, weil die Reise gefährlich war und die Kleine nichts Warmes anzuziehen hatte. “Sie hätte krank werden können und sterben….”
Hätte sie es ihm doch vorher gesagt! Er hätte  ihr  aus seinem Schrank alles mitgegeben, was er hatte.

 

Pater Zlatko unterstützt Menschen, die Hilfe brauchen. Und wir unterstützen ihn dabei.

Jede Überzahlung bei Überweisung Ihrer Rechnung geht direkt, unbürokratisch und ohne Abzüge an den Franziskaner Pater. Vor Weihnachten besuchen wir ihn und legen noch was drauf. Herzlichen Dank! Denn die schönste Freude ist es, Freude zu machen.

 

Bild: pixabay